Die Krisen der Demokratie in den 1920er und 1930er Jahren
3.–5. November 2021, Österreichisches Volkskundemuseum, Wien 1080
Im Rahmen eines dreitägigen wissenschaftlichen Symposiums versuchte die Plattform zeithistorischer politischer Archive, Ursachen und Konsequenzen demokratiepolitischer Krisen im Europa der Zwischenkriegszeit zu beleuchten.
Die 1920er und 1930er Jahre in Europa wurden beleuchtet als eine Zeit, die von Ambivalenzen, Auf- und Einbrüchen sowie Konfliktlinien geprägt war, denen die Tagung anhand von Fallbeispielen nachging. Der Schwerpunkt der Länderreferate lag auf Süd- und Südosteuropa (Spanien, Portugal, Italien, Jugoslawien) sowie Osteuropa (Polen, Rumänien, Ungarn). Dadurch wurde es möglich, gesellschaftliche Entwicklungen abseits der Dynamiken in Deutschland und in Frankreich zu skizzieren. In dieses Umfeld eingebettet wurde abschließend das österreichische Beispiel aus demokratietheoretischen und verfassungshistorischen Perspektiven beleuchtet.
Der Plattform ist es gelungen, prominente Forscher_innen einzuladen und damit den aktuellen Forschungsstand zu Themen wie „Erosion der Demokratie“, „Totalitarismus und autoritäre Regime“ sowie „Faschismus in Europa der Zwischenkriegszeit“ abzubilden. Zum Abschluss diskutierte ein hochkarätig besetztes Panel, darunter Michael Gehler von der Universität Hildesheim und Lucile Dreidemy vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, den Weg der österreichischen Demokratie in die Diktatur.
Die Ergebnisse und die Referate dieser Tagung werden 2023 publiziert und bilden den Abschluss einer dreiteiligen Reihe, die mit den Schwerpunkten „Die Parteien und der Erste Weltkrieg“ (2014) und „Die junge Republik. Österreich 1918/1919“ (2018) begann.
Im Rahmen des Symposiums wurde auch das Digitalisierungsprojekt der Plattform „Quellenedition zur Parteiengeschichte Österreichs 1945 bis 1953“ der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Publikation zum Symposium wird im Laufe des Jahres 2023 erscheinen.